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Wertorientierte Steuerung

Profitables Wachstum steht seit vielen Jahren im Mittelpunkt unserer Geschäftsaktivitäten und ist daher auch weiterhin ein maßgebliches Ziel unserer in diesem Jahr überarbeiteten Konzernstrategie. Wir wollen unsere Position als eine der führenden, weltweit tätigen und überdurchschnittlich erfolgreichen Rückversicherungsgruppen festigen und weiter ausbauen.

Um unsere anspruchsvollen Gewinn- und Wachstumsziele für die Gruppe auf die einzelnen Geschäftsaktivitäten und ergebnisverantwortlichen Einheiten risikoadäquat verteilen und die Zielerreichung messen zu können, setzen wir seit vielen Jahren ein wertorientiertes Steuerungsinstrumentarium ein.

Mit der sogenannten „Performance Excellence“ (PE) steht uns ein konzernweit einheitliches Verfahren zur Verfügung, das uns erlaubt, die Unternehmensentwicklung zu steuern und zu messen, inwieweit wir unsere strategischen Ziele erreicht haben. Von besonderer Bedeutung ist dabei der dezentrale Ansatz von PE: Jede einzelne Organisationseinheit definiert und hinterfragt stetig ihre Wertbeiträge zur Umsetzung der Strategie für die Hannover Rück-Gruppe und entwickelt Initiativen zur Verbesserung.

System der wertorientierten Unternehmenssteuerung: Performance Excellence (PE) verbindet strategische und operative Ebene

System der wertorientierten Unternehmenssteuerung:
Performance Excellence (PE) verbindet strategische und operative Ebene Grafik vergrößern zoom

 

Planungsprozess

Der Planungsprozess umfasst drei Ebenen, die in enger Beziehung zueinander stehen: Ergebnisse, Risiken und Ressourcen. Diese werden von den Verantwortlichen mit zentraler Unterstützung geplant und vom Vorstand überprüft und genehmigt. Auf Basis der Unternehmensstrategie und entsprechender Strategiebeiträge aller Markt- und Servicebereiche wird die Planung vom Vorstand beschlossen und abschließend im Konzern kommuniziert.

Zielvereinbarung

Die Vorgaben, die sich aus dem Planungsprozess ergeben, gehen in die individuellen Zielvereinbarungen der Führungskräfte ein. Bei der Zieldefinition berücksichtigen die Beteiligten neben ergebnisorientierten auch nicht-finanzielle Größen, die sich aus den strategischen Vorgaben ableiten lassen.

Management Reporting

Das jährliche Management Reporting stellt detailliert für jede einzelne operative Einheit wie auch für die gesamte Gruppe das Maß der jeweiligen Zielerreichung dar. Auf dieser Basis findet eine Erfolgskontrolle statt, werden Verbesserungs- und Entwicklungspotenziale identifiziert sowie die im Rahmen der Zielvereinbarungen definierten erfolgsorientierten Vergütungskomponenten festgelegt.

Kapitalallokation

Hauptbestandteil der wertorientierten Steuerung ist die risikoadäquate Kapitalallokation auf die einzelnen Geschäftsaktivitäten. Diese ermöglicht es uns, die Übernahme von versicherungstechnischen Risiken und von Kapitalanlagerisiken sowohl unter individuellen Risiko-Rendite-Aspekten als auch vor dem Hintergrund unserer Gesamtrisikoneigung beurteilen zu können. Unser ökonomisches Kapitalmodell liefert dafür die wesentlichen Parameter. Darüber hinaus spielen bei der Kapitalallokation neben geschäftspolitischen Aspekten auch externe Einflussfaktoren eine wichtige Rolle wie z. B. Anforderungen von Aufsichtsbehörden und Ratingagenturen. Sie werden daher in Form von Nebenbedingungen auf den unterschiedlichen Verteilungsstufen berücksichtigt. Ausgehend von der Gesamtrisikosituation in der Gruppe wird das Kapital zunächst auf die Funktionsbereiche Versicherungstechnik und Kapitalanlage verteilt. Sodann verteilen wir das Kapitel innerhalb der Versicherungstechnik zunächst auf die Geschäftssegmente Schaden- und Personen-Rückversicherung und anschließend auf die unterschiedlichen Rückversicherungsprodukte (im Wesentlichen nach Vertragsarten und Sparten). So stellen wir sicher, dass bei der Beurteilung und Preiskalkulation unterschiedlicher Rückversicherungsprodukte unsere Gewinnziele in einheitlicher Form und unter Berücksichtigung von Risiko und Rendite berücksichtigt werden.

IVC – die entscheidende Steuerungsgröße

Zur Feinsteuerung der Portefeuilles und der einzelnen Verträge wenden wir zeichnungsjahrorientierte Bewertungsprinzipien auf Basis der erwarteten Cashflows an, die den individuellen Charakteristika der Schaden- und Personen-Rückversicherung gerecht werden. Darüber hinaus ist – insbesondere aus Sicht des Aktionärs – die Zielerreichung im jeweiligen Geschäftsjahr von Interesse. Auf der Basis unseres ökonomischen Kapitalmodells, dem Fundament unserer Unternehmenssteuerung, wollen wir einen Gewinn erzielen, der oberhalb der Kapitalkosten liegt. Diesen Ertrag, die entscheidende Größe für die Steuerung unserer Geschäftstätigkeit, bezeichnen wir als ökonomische Wertschöpfung (Intrinsic Value Creation – IVC).

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Erwirtschaftete Wertbeiträge und Überrenditen
  2011 2010
1
IVC/verdiente Nettoprämie
2
Erträge über risikofrei nach Abzug risikoadäquater Kapitalkosten
  IVC in Mio. EUR xRoCA in % IVC-Marge1 in % IVC in Mio. EUR xRoCA in % IVC-Marge1 in %
Schaden-Rückversicherung 91,2 +2,1 +1,5 323,7 +7,5 +6,0
Personen-Rückversicherung 221,4 +10,3 +4,6 243,9 +15,5 +5,2
Kapitalanlage2 114,5 +5,3   126,3 +6,4  
Konzern 427,1 +5,0 +4,0 693,9 +8,8 +6,9
Erwirtschaftete Wertbeiträge und Überrenditen
  2011 2010
1
IVC/verdiente Nettoprämie
2
Erträge über risikofrei nach Abzug risikoadäquater Kapitalkosten
  IVC in Mio. EUR xRoCA in % IVC-Marge1 in % IVC in Mio. EUR xRoCA in % IVC-Marge1 in %
Schaden-Rückversicherung 91,2 +2,1 +1,5 323,7 +7,5 +6,0
Personen-Rückversicherung 221,4 +10,3 +4,6 243,9 +15,5 +5,2
Kapitalanlage2 114,5 +5,3   126,3 +6,4  
Konzern 427,1 +5,0 +4,0 693,9 +8,8 +6,9

Dank der IVC-Kennzahl werden die Wertbeiträge des Konzerns, der beiden Geschäftsfelder und der einzelnen operativen Einheiten vergleichbar. Dies eröffnet uns die Möglichkeit, Wertschöpfer und Wertvernichter zuverlässig zu erkennen. So können wir

  • den Kapital- und Ressourceneinsatz optimieren,
  • Chancen und Risiken identifizieren sowie
  • die Strategiebeiträge hinsichtlich unserer anspruchsvollen Gewinn- und Wachstumsziele messen.

Der IVC (Intrinsic Value Creation) berechnet sich nach folgender Formel:
Bereinigtes operatives Ergebnis – (alloziertes Kapital x gewichteter Kapitalkostensatz) = IVC

Das bereinigte operative Ergebnis setzt sich aus zwei Faktoren zusammen: dem ausgewiesenen IFRS-Konzernergebnis nach Steuern und der Veränderung der Unterschiedsbeträge zwischen ökonomischer Bewertung und IFRS-Bilanzansatz (unter IFRS nicht ergebniswirksame Marktwertänderungen der Kapitalanlagen, Diskonteffekt der Schadenreserven und der sogenannte „Embedded Value Not Recognised“ (EVNR) der Personen-Rückversicherung). Zudem werden bereits im IFRS-Konzernergebnis berücksichtigte Zinsen auf Hybridkapital und das nicht beherrschenden Gesellschaftern zustehende Ergebnis wieder hinzugerechnet.

Das allozierte Kapital setzt sich aus drei Komponenten zusammen: dem Eigenkapital einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter, den Unterschiedsbeträgen zwischen ökonomischer Bewertung und IFRS-Bilanzansatz sowie dem Hybridkapital. Nicht im Risiko stehendes Kapital (sogenanntes „Excess-Kapital“) bleibt dabei unberücksichtigt, d. h. wird nicht alloziert. Die Verteilung des Kapitals auf die ergebnisverantwortlichen Einheiten erfolgt wie zuvor beschrieben nach dem Risikogehalt des jeweiligen Geschäfts. Hierbei wird systematisch zwischen der Übernahme von versicherungstechnischen Risiken einerseits und Kapitalanlagerisiken andererseits unterschieden. So werden im Rahmen der IVC-Berechnung den Geschäftssegmenten Schaden- und Personen-Rückversicherung jeweils nur risikofreie Zinserträge auf die generierten Cashflows zugeordnet. Die Kapitalanlageerträge, die über die risikofreien hinausgehen, werden insgesamt dem Funktionsbereich Kapitalanlage zugeordnet und nach Abzug der risikoadäquaten Kapitalkosten und der Verwaltungskosten im IVC berücksichtigt.

Für die Ermittlung des Kapitalkostensatzes gehen wir auf der Grundlage eines CAPM (Capital Asset Pricing Model)-Ansatzes davon aus, dass die Opportunitätskosten des Investors 450 Basispunkte über dem risikofreien Zinssatz liegen, d. h., dass oberhalb dieser Grenze Wert geschaffen wird. Unser strategisches Eigenkapitalrenditeziel von 750 Basispunkten über der risikofreien Rendite bedeutet damit bereits eine erhebliche Ziel-Wertschöpfung. Wir setzen Eigenkapital sparsam ein und nutzen Eigenkapitalsubstitute zur Optimierung unserer durchschnittlichen Kapitalkosten. Mit 6,9 % weisen wir deutlich niedrigere durchschnittliche Kapitalkosten aus als unsere Wettbewerber.

Da der Vergleich von absoluten Beträgen nicht immer aussagekräftig ist, haben wir zusätzlich zum IVC den xRoCA (Excess Return on Capital Allocated = Überrendite auf das allozierte Kapital) eingeführt. Dieser stellt den IVC im Verhältnis zum allozierten Kapital dar und zeigt uns die relative Überrendite, die über die gewichteten Kapitalkosten hinaus erwirtschaftet werden konnte. In Ergänzung dazu entspricht die IVC-Marge dem Verhältnis von IVC zu den verdienten Nettoprämien, d.h. der prozentualen Wertschöpfung in Bezug auf unseren Nettoumsatz.

Neben der ökonomischen Wertschöpfung berücksichtigen wir auch klassische Performanceindikatoren (Bilanzkennzahlen) wie sie in unserer Target Matrix für die Gruppe und die Geschäftsfelder zusammengefasst sind.

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Zielerreichung
Geschäftsfeld Eckdaten Ziele 2011 2011 20101 2009 2008 2007
1
Angepasst gemäß IAS 1
2
EBIT/verdiente Nettoprämie
3
IVC/verdiente Nettoprämie
4
MCEV-Zuwachs auf Basis des adjustierten Vorjahres-MCEV nach Elimierung von Kapitalveränderungen und Veränderungen aus Währungskurseffekten.
5
Der MCEV zum 31.12.2011 wird zeitgleich mit dem Quartalsfinanzbericht für das 1. Quartal 2012 auf unserer Webseite veröffentlicht werden.
6
Risikofreier Zins + Kapitalkosten
7
750 Basispunkte über der risikofreien Rendite
8
Ohne Steuereffekt
Schaden-Rückversicherung Kombinierte Schaden-/
Kostenquote
≤ 100 % 104,3 % 98,2 % 96,6 % 95,4 % 99,7 %
  Netto-Großschadenerwartungswert ≤ 530 981 662 240 458 285
  EBIT-Rendite2 ≥ 10 % 10,1 % 16,3 % 14,0 % 0,1 % 14,6 %
  IVC-Marge3 ≥ 2 % 1,5 % 6,0 % 1,7 % -10,7 % 4,1 %
Personen-Rückversicherung Bruttoprämienwachstum 10-12 % 3,5 % 12,4 % 44,5 % 1,7 % 10,4 %
  EBIT-Rendite2 ≥ 6 % 4,5 % 6,1 % 9,2 % 4,3 % 8,2 %
  MCEV-Wachstum4 ≥ 10 % n. a.5 24,3 % 33,8 % 6,0 % 20,1 %
  Steigerung des Neugeschäftswertes ≥ 10 % n. a.5 89,2 % -44,2 % 41,4 % 65,7 %
Konzern Kapitalanlagerendite ≥ 3,5 %6 3,9 % 3,9 % 4,0 % 0,4 % 4,6 %
  Eigenkapitalrendite ≥ 10,6 %7 12,8 % 18,2 % 22,4 % -4,1 % 23,1 %
Triple-10-Target
EBIT-Wachstum ≥ 10 % -28,6 % 2,7 % > 100 % -84,0 % 13,2 %
Wachstum des Gewinns je Aktie ≥ 10 % -19,1 % 2,1 % > 100 % -117,6 % 8,3 %8
Wachstum des Buchwerts je Aktie ≥ 10 % 10,2 % 21,4 % 31,2 % -15,5% 15,6 %
Zielerreichung
Geschäftsfeld Eckdaten Ziele 2011 2011 20101 2009 2008 2007
1
Angepasst gemäß IAS 1
2
EBIT/verdiente Nettoprämie
3
IVC/verdiente Nettoprämie
4
MCEV-Zuwachs auf Basis des adjustierten Vorjahres-MCEV nach Elimierung von Kapitalveränderungen und Veränderungen aus Währungskurseffekten.
5
Der MCEV zum 31.12.2011 wird zeitgleich mit dem Quartalsfinanzbericht für das 1. Quartal 2012 auf unserer Webseite veröffentlicht werden.
6
Risikofreier Zins + Kapitalkosten
7
750 Basispunkte über der risikofreien Rendite
8
Ohne Steuereffekt
Schaden-Rückversicherung Kombinierte Schaden-/
Kostenquote
≤ 100 % 104,3 % 98,2 % 96,6 % 95,4 % 99,7 %
  Netto-Großschadenerwartungswert ≤ 530 981 662 240 458 285
  EBIT-Rendite2 ≥ 10 % 10,1 % 16,3 % 14,0 % 0,1 % 14,6 %
  IVC-Marge3 ≥ 2 % 1,5 % 6,0 % 1,7 % -10,7 % 4,1 %
Personen-Rückversicherung Bruttoprämienwachstum 10-12 % 3,5 % 12,4 % 44,5 % 1,7 % 10,4 %
  EBIT-Rendite2 ≥ 6 % 4,5 % 6,1 % 9,2 % 4,3 % 8,2 %
  MCEV-Wachstum4 ≥ 10 % n. a.5 24,3 % 33,8 % 6,0 % 20,1 %
  Steigerung des Neugeschäftswertes ≥ 10 % n. a.5 89,2 % -44,2 % 41,4 % 65,7 %
Konzern Kapitalanlagerendite ≥ 3,5 %6 3,9 % 3,9 % 4,0 % 0,4 % 4,6 %
  Eigenkapitalrendite ≥ 10,6 %7 12,8 % 18,2 % 22,4 % -4,1 % 23,1 %
Triple-10-Target
EBIT-Wachstum ≥ 10 % -28,6 % 2,7 % > 100 % -84,0 % 13,2 %
Wachstum des Gewinns je Aktie ≥ 10 % -19,1 % 2,1 % > 100 % -117,6 % 8,3 %8
Wachstum des Buchwerts je Aktie ≥ 10 % 10,2 % 21,4 % 31,2 % -15,5% 15,6 %

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