Weltweite Vertragsrückversicherung

Für unser Geschäft der weltweiten Rückversicherung gehen wir für 2012 von einem höheren Prämienvolumen als im Vergleichsjahr aus. Besonders deutlich fielen die Wachstumsraten in Asien aus.

In Zentral- und Osteuropa ist die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Rückversicherungsschutz weiterhin hoch. Aufgrund dessen sehen wir für 2012 erneut gute Möglichkeiten, profitables – insbesondere nicht-proportionales – Geschäft zeichnen zu können. Wir werden in dieser Region auch künftig überdurchschnittlich wachsen. Im laufenden Geschäftsjahr gehen wir angesichts eines starken Wettbewerbs im Großen und Ganzen von stabilen Preisen aus. Lediglich in schadenbelasteten Programmen – Feuerschäden in Russland und Rumänien – waren im Rahmen der Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2012 steigende Raten zu erzielen. Für 2012 und darüber hinaus rechnen wir mit mehr Neugeschäft und steigenden Prämieneinnahmen.

Für das Rückversicherungsgeschäft in Frankreich erwarten wir bereits seit mehreren Jahren bessere Konditionen, jedoch bleibt ein Trend hin zu steigenden Preisen bislang aus. Für das laufende Jahr gehen wir von stabilen Raten und Konditionen aus. Das Prämienvolumen sollte sich auf dem Niveau des Jahres 2011 bewegen. In den Niederlanden weiten wir unser Geschäft aus. Sehr gut entwickelt sich auch unser Portefeuille in Skandinavien.

Angesichts des fortschreitenden Wettbewerbs und eines schadenarmen Vorjahres in Lateinamerika gehen wir davon aus, dass die Preise für Rückversicherungsdeckungen rückläufig sein werden. In Brasilien werden die beiden großen Sportereignisse, die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiele 2016, signifikante Wachstumsimpulse für die Wirtschaft des Landes setzen und damit eine steigende Nachfrage nach (Rück-)Versicherungsdeckungen generieren. In Argentinien greifen im Berichtsjahr neue aufsichtsrechtliche Regelungen, die zu Einschränkungen für ausländische Rückversicherer führen, sodass sich hier unser Prämienvolumen aus Lateinamerika verringern wird.

In Japan, unserem größten asiatischen Markt, gehen wir aufgrund der enormen Schadenbelastungen im Berichtsjahr auch für 2012 und 2013 von einer erhöhten Nachfrage und weiter steigenden Raten für Katastrophendeckungen aus. Das Prämienvolumen sollte im Geschäftsjahr ansteigen.

Für die Märkte Südostasiens erwarten wir ebenfalls eine steigende Nachfrage sowie deutlich höhere Preise; dies gilt vor allem für Thailand angesichts der Auswirkungen des dortigen Flutereignisses, aber auch aufgrund der boomenden Wirtschaft.

Das Kraftfahrtgeschäft in China ist weiterhin von einem starken Wettbewerb geprägt. Grund hierfür ist die Deregulierung der Kraftfahrttarife. Angesichts dessen gehen wir von einem leichten Rückgang bei den Preisen für Kraftfahrtdeckungen aus. Auch die übrigen Sparten dürften von einem unverändert scharfen Wettbewerb geprägt sein, der wenig geeignet ist, notwendige Ratenanpassungen durchzusetzen. Wir werden in den kommenden Jahren unsere Zusammenarbeit mit ausgewählten Zedenten intensivieren und unser Portefeuille entsprechend der Marktgegebenheiten anpassen.

Aufgrund der hohen Schadenbelastungen aus den Naturkatastrophen im Vorjahr gehen wir für die Märkte Australien und Neuseeland von weiteren Preissteigerungen sowie deutlich verbesserten Konditionen aus. Die Bruttoprämie sollte sich im laufenden Geschäftsjahr bei gleichzeitig reduziertem Risiko erhöhen.

Bei den landwirtschaftlichen Deckungen konnten wir in der Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2012 stabile bis leicht steigende Preise erzielen. Angesichts der Zunahme staatlich geförderter Programme gehen wir davon aus, dass die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Deckungen weiter ansteigt, sodass wir für 2012 und 2013 mit einem weiteren deutlichen Prämienwachstum rechnen. Wir werden auch weiterhin Projekte der Weltbank und anderer internationaler Organisationen im Hinblick auf Mikroversicherungen unterstützen, die in den Entwicklungsländern Menschen mit geringen finanziellen Möglichkeiten gegen Ernteausfälle absichern. Unsere Strategie einer geografischen Diversifizierung verfolgen wir in den kommenden Jahren weiter.

Potenzial sehen wir nach wie vor für unser Retakaful-Geschäft. Die Infrastrukturmaßnahmen – namentlich in Saudi-Arabien und Katar – sollten 2012 und darüber hinaus zu einem weiteren Wirtschaftswachstum führen. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach (Rück-)Versicherungsprodukten steigt, insbesondere im Bauwesen und in den Haftpflichtsparten. Wir rechnen für 2012 mit einem steigenden Bruttoprämienvolumen.

Globales Katastrophengeschäft

Angesichts der signifikanten Schäden im internationalen Sach-Katastrophengeschäft stiegen die Raten bei der Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2012 – insbesondere bei schadenbelasteten Programmen – noch einmal an. In Australien beispielsweise stiegen die Preise um durchschnittlich 60 %; in den USA erhöhten sie sich im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Mit 0 % bis 5 % waren die Zuwächse in Europa moderater. Bei dem Vertragserneuerungstermin zum 1. April 2012 in Japan sowie auch bei den Erneuerungen in Neuseeland erwarten wir weitere substanzielle Ratensteigerungen.

Für das laufende Geschäftsjahr gehen wir für unser Katastrophengeschäft von steigenden Prämieneinnahmen und einer höheren Profitabilität aus.

Globale fakultative Rückversicherung

Angesichts einer vielfältigen Nachfrage nach fakultativen Deckungen sehen wir für das laufende Jahr gute Geschäftsmöglichkeiten, um weiter profitabel wachsen zu können. Insgesamt gehen wir von besseren Marktbedingungen aus. Im Sach-Katastrophengeschäft sollten die Preissteigerungen am deutlichsten ausfallen. Für den Haftpflichtbereich erwarten wir allerdings noch keine Trendwende; die Raten sollten jedoch mindestens stabil bleiben. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir ein profitables Wachstum unseres Prämienvolumens im fakultativen Bereich.