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Risikobericht

Prinzipien für den Umgang mit Chancen und Risiken

Es ist unser Ziel, unsere Position als eine der führenden, weltweit tätigen und überdurchschnittlich erfolgreichen Rückversicherungsgruppen zu festigen und weiter auszubauen. Um dies zu erreichen, gehen wir vielfältige Risiken ein, die einerseits Gewinnmöglichkeiten eröffnen, aber andererseits auch nachteilige Auswirkungen für das Unternehmen haben können. Unser Ziel ist es, Chancen optimal zu nutzen und dabei die mit unserer Geschäftstätigkeit verbundenen Risiken angemessen zu kontrollieren und zu steuern. Durch unsere globale Ausrichtung und die Tätigkeit in allen Sparten der Rückversicherung erzielen wir einen weitgehenden Risikoausgleich. Insbesondere die Diversifikation zwischen unseren Geschäftsfeldern Schaden- und Personen-Rückversicherung ermöglicht uns einen effektiven Einsatz unseres Kapitals. Als Spezialist für Rückversicherung betreiben wir zudem in ausgewählten Marktnischen Erstversicherungsgeschäft als Ergänzung zu unseren klassischen Rückversicherungsaktivitäten. Für alle Segmente sind die versicherungstechnischen Ergebnisse sowie die Kapitalanlage der Prämienzahlungen von materieller Bedeutung. Den qualitativen und quantitativen Elementen unseres Risikomanagements kommt insgesamt eine entscheidende Bedeutung zu. Elementar für die Übernahme von Risiken sind die Vorgaben und Entscheidungen des Vorstands zum Risikoappetit des Hannover Rück-Konzerns. Die aus der Unternehmensstrategie abgeleitete Risikostrategie ist die Basis unseres Umgangs mit Chancen und Risiken. Wir nutzen unsere Chancen nur unter Abwägung der damit verbundenen Risiken.

Die Risikostrategie sowie die daraus abgeleiteten Richtlinien, zum Beispiel die Rahmenrichtlinie Risikomanagement oder das zentrale Limit- und Schwellenwertsystem, überprüfen wir regelmäßig. Dadurch stellen wir die Aktualität unserer Annahmen und damit unseres Risikomanagementsystems sicher. Die Operationalisierung der Unternehmensstrategie erfolgt dabei mehrstufig und mündet letztlich in Richtlinien, wie zum Beispiel den Zeichnungsrichtlinien unserer Marktbereiche.

Unser Gesamtunternehmensrisiko steuern wir so, dass wir mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % ein positives Konzernergebnis erwarten können und die Wahrscheinlichkeit für den kompletten Ausfall unserer ökonomischen Eigenmittel wie auch des Eigenkapitals nicht mehr als 0,03 % p. a. beträgt. Diese Kennzahlen werden mit unserem internen Kapitalmodell überwacht. Die dafür notwendige Eigenkapitalausstattung bestimmt sich nach den Anforderungen unseres ökonomischen Kapitalmodells, den Solvenzvorschriften, den Erwartungen der Ratingagenturen für unser Zielrating und den Erwartungen unserer Kunden. Darüber hinaus halten wir einen Eigenmittelpuffer vor, um neue Geschäftschancen jederzeit wahrnehmen zu können. Die Höhe des Eigenkapitals steuern wir so, dass das Renditeziel von 750 Basispunkten über dem „risikofreien“ Zins erreichbar ist.

Chancen für den Hannover Rück-Konzern sind unter anderem durch die bevorstehende Einführung risikobasierter Solvenzsysteme, wie etwa Solvency II in Europa, zu erwarten. Unabhängig vom Einführungszeitpunkt von Solvency II auf europäischer Ebene sind risikobasierte nationale Regelungen bereits in Kraft und weitere werden voraussichtlich folgen. Wir verfolgen bereits seit Langem einen risikobasierten, wertorientierten Managementansatz, wie er unter Solvency II auch aufsichtsrechtlich gefordert ist und haben mit der Vorbereitung auf die Anforderungen von Solvency II früh begonnen. Dies umfasst unter anderem die Teilnahme an allen Auswirkungsstudien und den Eintritt in die Vorantragsphase zur Genehmigung eines internen Kapitalmodells. Wir sehen Solvency II als Chance zur Konvergenz internationaler aufsichtsrechtlicher und unternehmensinterner Ansätze und sind gut gerüstet, die Märkte mit maßgeschneiderten Produkten versorgen zu können. Unsere breite Gruppendiversifikation bietet den Vorteil, unseren Kunden interessante Lösungen zur verbesserten Nutzung ihrer eigenen Kapitalbasis anbieten zu können. Die Mindestkapitalanforderungen unter Solvency II werden für die Hannover Rück selbst voraussichtlich keine Hürde darstellen, da unsere internen Kapitalisierungsziele (Sicherheitsniveau 99,97 %) weit über die aufsichtsrechtlichen Anforderungen hinausgehen (Sicherheitsniveau 99,5 %).

Operationalisierung der Risikostrategie

Operationalisierung der Risikostrategie (Pyramidendiagramm) Grafik vergrößern zoom

Eine verstärkte Nachfrage nach Rückversicherungsdeckungen ist darüber hinaus durch inhaltliche Anpassungen der auch von uns genutzten Naturkatastrophensimulationsmodelle oder durch das starke Wachstum in verschiedenen Märkten zu erwarten. Außerdem gehen wir in den bedeutenden Schwellenmärkten wie China, Indien und Brasilien von einer steigenden Nachfrage nach Absicherung biometrischer Risiken aus. Von unserer Einheit Business Opportunity Management werden Geschäftsideen und -chancen systematisch mit dem Ziel analysiert, neues Geschäft zu generieren und so nachhaltiges Wachstum der Hannover Rück-Gruppe auch in den kommenden Jahren zu erzielen. Dies wird ergänzt durch Initiativen wie unserem Zukunftsradar, einer systematischen Analyse relevanter Zukunftsfaktoren.

Wir streben in diesem Zusammenhang von den für unsere Branche ausschlaggebenden Ratingagenturen eine Bewertung an, die uns weltweit den Zugang zu allem wünschenswerten Geschäft ermöglicht und sichert. Die Hannover Rück wird von den Ratingagenturen Standard & Poor‘s (S&P) und A.M. Best im Rahmen eines interaktiven Ratingprozesses analysiert, das heißt, diese beiden Ratingagenturen erhalten Zugang auch zu vertraulichen Informationen über die Hannover Rück. Die aktuelle Finanzkraftbewertung wird durch Standard & Poor’s mit „AA-“ (Very Strong, stabiler Ausblick) und durch A.M. Best mit „A+“ (Superior, stabiler Ausblick) bewertet. Das Risikomanagement der Hannover Rück wird von Standard & Poor’s mit „Strong“, der zweitbesten S&P-Bewertung, beurteilt. Im Rahmen der Bewertungen wurden unter anderem, das sehr gute Risikomanagement, die konstante und konsequente Umsetzung der Unternehmensstrategie durch die Geschäftsführung sowie die ausgezeichnete Kapitalausstattung hervorgehoben.

Diese Einschätzung bestätigt die Qualität unseres ganzheitlichen Risikomanagementansatzes. Darüber hinaus verweisen wir auf unsere Darstellungen zu den Finanzstärke-Ratings unserer Tochtergesellschaften im Kapitel „Finanzlage“ des Lageberichts. Bei allen Aktivitäten und Entscheidungen innerhalb der Gruppe beachten wir neben den Gewinnzielen verstärkt auch Nachhaltigkeitsaspekte. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir die aus unserer Sicht wichtigsten Themenfelder definiert.

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