Die Aktienmärkte waren auch im Jahr 2017 zahlreichen potenziell verunsichernden Einflussfaktoren ausgesetzt. Nach den überraschenden Ausgängen des Brexit-Votums und der US-Wahlen im Jahr 2016 fürchteten viele Marktteilnehmer im Rahmen der Regierungswahlen in Frankreich und den Niederlanden weitere Unsicherheiten in der EU oder der Eurozone. Diese Befürchtungen bewahrheiteten sich allerdings nicht, und selbst reale Faktoren wie die Neuordnung internationaler Handelsabkommen und die schleppende Regierungsbildung in Deutschland hatten wenig Einfluss auf die Finanzmärkte, die sich erstaunlich robust und im Falle der Eurozone sogar überraschend agil zeigten. Eine Ausnahme bildete hier die vergleichsweise zurückhaltende Entwicklung der britischen Aktienmärkte aufgrund der schleppenden Verhandlungen zwischen EU und Großbritannien infolge des Brexit-Votums.
Der deutsche Aktienindex DAX war mit 11.481 Zählern in das Jahr gestartet, was zugleich auch sein Jahrestiefststand sein sollte. Die deutschen Standardaktien verzeichneten von Jahresbeginn an bis zum Sommer eine insgesamt positive Entwicklung mit einzelnen kleinen Rückschlägen. Eine weiterhin expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie gute Unternehmensentwicklungen und eine robuste Weltwirtschaft wirkten förderlich auf die Bewertungen an den Kapitalmärkten. Nach einer sommerlichen Verschnaufpause legte der DAX erneut deutlich zu und erreichte am 3. November 2017 mit 13.479 Zählern sein Jahreshoch. Zum Jahresausklang schloss der deutsche Aktienindex mit 12.918 Zählern und einem Plus von 12,5 %.
Einen noch positiveren Entwicklungsverlauf nahm der MDAX, der mit 22.189 Punkten ins Jahr gestartet war und am 2. Juni 2017 sein Zwischenhoch bei 26.696 Punkten verzeichnete. Nach einer Phase der Seitwärtsbewegung in den Sommermonaten brach der Index erneut nach oben aus und erreichte kurz vor Jahresende am 30. November mit 27.027 Zählern sein Jahreshoch. Der MDAX beendete das Jahr schlussendlich mit 26.201 Punkten und einem Plus von 18,1 %. Noch positiver verlief die Entwicklung des US-amerikanischen Dow-Jones-Index, der beflügelt vom Trump-Effekt und der zum Ende des Jahres vom Senat verabschiedeten großen US-Steuerreform einen Jahreszuwachs von 25,1 % auf 24.719 Punkte erzielte.